Poetische Erkundung der Fremde: „An fremdem Garten“ von Ivo Meraskentis

„An fremdem Garten“ von Ivo Meraskentis lädt den Leser ein, eine facettenreiche und tiefgründige literarische Welt zu betreten. Meraskentis beeindruckt durch seine poetische Sprache und die Fähigkeit, komplexe emotionale und gesellschaftliche Themen in Gedichten zu vermitteln.
Von Booktokerin und KM-Redakteurin Luisa Müller

Rezension – In „An fremdem Garten“ vereint Meraskentis eine Sammlung von Gedichten, die das Thema der Fremde und des Andersseins erforschen. Die Gedichte sind in verschiedenen geografischen und kulturellen Kontexten verankert, was dem Werk eine breite und universelle Perspektive verleiht. Der Titel „An fremdem Garten“ symbolisiert das Gefühl des Fremdseins und die Suche nach Identität in einer oft entfremdenden Welt.

Meraskentis Stil ist poetisch und bildreich. Seine präzise und emotionale Sprache schafft es, mit wenigen Worten dichte Atmosphären und komplexe Charaktere zu zeichnen. Die Erzählungen sind tiefgründig und regen zum Nachdenken an, während sie eine melancholische, aber auch hoffnungsvolle Grundstimmung transportieren.

Zentrale Themen in „An fremdem Garten“ sind Identität, Zugehörigkeit und die Erfahrung des Fremdseins. Meraskentis erforscht, wie Menschen sich in unbekannten Umgebungen zurechtfinden und wie sie ihre Identität inmitten kultureller Unterschiede bewahren oder neu definieren. Die Begegnungen mit dem Fremden werden sowohl als bereichernd als auch herausfordernd dargestellt.

Ein wiederkehrendes Motiv ist der Garten, ein Symbol für Wachstum, Veränderung und den Wunsch nach einem sicheren Ort. Der fremde Garten steht für die Sehnsucht nach einem Platz, an dem man sich zu Hause fühlen kann, sowie die Herausforderungen, die mit der Suche nach diesem Ort verbunden sind.

„An fremdem Garten“ von Ivo Meraskentis ist ein Werk von zeitloser Relevanz. In einer zunehmend globalisierten Welt, in der Migration und kulturelle Diversität allgegenwärtig sind, spricht das Buch Themen an, die viele Menschen betreffen. Es regt dazu an, über die eigene Identität und die Erfahrungen von Fremdheit und Zugehörigkeit nachzudenken.

„An fremdem Garten“ ist eine beeindruckende lyrische Sammlung, die durch ihre poetische Sprache und tiefgründige Thematik besticht. Ivo Meraskentis gelingt es, den Leser in eine Welt voller Emotionen und Reflexionen zu entführen, die lange nachklingen. Dieses Buch ist eine klare Empfehlung für alle, die sich für literarisch anspruchsvolle und thematisch relevante Gedichte interessieren. Ein Werk, das sowohl den Geist als auch das Herz anspricht und zum Nachdenken über die eigene Position in einer vielfältigen Welt anregt.

Ivo Meraskentis, 1972 in Athen geboren und dort aufgewachsen, verbindet durch seine streng zweisprachige Erziehung und seine kulturellen Wurzeln sowohl griechische als auch deutsche Einflüsse in seinem Werk. Seine dichterischen Anfänge reichen zurück bis ins Alter von 15 Jahren, und seit 1994 veröffentlicht er regelmäßig in literarischen Magazinen. Seit 2014 ist er online über die Gesellschaft Griechischer Autoren (GGAD) in beiden Sprachen vertreten und seit 2019 auf Deutsch durch seine Mitgliedschaft im Bundesverband Deutscher Schriftstellerärzte präsent. (lm)

5,90 Euro, Kater Literaturverlag, Taschenbuch, Lyrik, 44 Seiten, 12 x 19 cm, ISBN 978-3-944514-46-8

Foto: Kultur-macht