Viersen. Ein Abend voller Energie, moderner Popmusik und echter Bühnenleidenschaft – so präsentierte sich der zweite Veranstaltungstag der Sommerbühne Viersen am Hohen Busch. Mit KAMRAD als Headliner bot das Open-Air-Event ein Konzerterlebnis, das den Nerv der Zeit traf: tanzbar, emotional und nahbar.
Von KM-Redakteurin Claudia-Isabell Schmitz
Aktuell – Schon der Auftakt versprach Großes. Die Singer-Songwriterin Greta eröffnete das Konzert mit gefühlvollem Indiepop, der sofort die Aufmerksamkeit auf sich zog. Zwischen sanften Klavierklängen, rhythmischen Gitarrenparts und klarer Stimme bewegte sie sich spielerisch zwischen Pop, Soul und leichtem Elektro. Ihre Lieder, die Themen wie Identität, Freiheit und das Erwachsenwerden aufgreifen, trafen den Nerv des Publikums – sensibel, aber selbstbewusst. Ein vielversprechender Start für einen besonderen Musikabend.

Als dann KAMRAD – bürgerlich Tim Kamrad – die Bühne betrat, kippte die Atmosphäre ins Euphorische. Der Sänger und Produzent zeigte vom ersten Moment an, warum er derzeit zu den spannendsten Stimmen der deutschen Popszene zählt. Mit seinen bekannten Tracks wie „I Believe“ oder „Feel Alive“ riss er das Publikum mit – ein ständiger Wechsel zwischen kraftvollem Sound und emotionalem Tiefgang.
Auffällig war dabei KAMRADs direkter Draht zu seinen Fans. Locker, sympathisch und völlig ungekünstelt sprach er über seinen musikalischen Werdegang, kreative Prozesse und darüber, was ihn antreibt. Besonders die Geschichte seiner alten, reparaturbedürftigen Gitarre, die er bis heute im Studio verwendet, sorgte für Schmunzeln – und zeigte die handgemachte Seite seiner Musik, die trotz moderner Produktion den persönlichen Kern nie verliert.
Musikalisch bewegt sich KAMRAD auf einer feinen Linie zwischen elektronischem Pop, rockigen Gitarrenelementen und eingängigen Melodien. Seine Performance wirkte durchdacht, aber nicht inszeniert. Das Zusammenspiel aus Lichteffekten, Visuals und dem satten Klangbild verwandelte den Hohen Busch für einen Abend in eine Festivalbühne.
Die Reaktion des Publikums sprach für sich: Es wurde getanzt, gesungen, mitgefühlt. Menschen jeder Altersgruppe feierten gemeinsam – ein Beweis für die verbindende Kraft der Musik. Auch nach Ende des Sets blieb die Begeisterung spürbar. Die Rufe nach einer Zugabe hallten lange nach, und viele Besucher*innen verließen das Gelände mit einem Lächeln und Musikresten im Ohr.
Die Sommerbühne Viersen bestätigte mit diesem Abend einmal mehr ihren Ruf als Treffpunkt für hochwertige Livemusik in entspannter Atmosphäre – ein Highlight im Veranstaltungskalender der Region. (cs)
