„God Save The Queen“ – Q-Revival Band liefert starke Hommage in der Tonhalle Düsseldorf

Queen ist tot, lang lebe Queen. So könnte das Fazit eines Konzertabends lauten, der am Freitag in der Tonhalle Düsseldorf den Geist der britischen Rocklegende wieder aufleben ließ.
Von KM-Redakteurin Saskia Köhler

Aktuell/Musik – Die Q-Revival Band, eine der bekanntesten Queen-Tribute-Formationen im deutschsprachigen Raum, präsentierte sich in Hochform – erstmals mit neuem Frontmann Josch Hinder. Der Sänger aus Berlin zeigte in seinem offiziellen Debüt eine bemerkenswerte Leistung. Wer Queen covert, läuft immer Gefahr, sich an einem Mythos zu messen, der kaum erreichbar scheint. Doch Hinder, gelernter Schauspieler und ausgebildeter Sänger, begegnet diesem Mythos mit Respekt, ohne sich selbst dabei zu verlieren. Seine stimmliche Nähe zu Freddie Mercury ist verblüffend, doch es sind seine kontrollierte Bühnenpräsenz, seine emotionale Tiefe und sein Timing, die den Auftritt tragen.

Foto: Kultur-macht/Maris Rietrums

„Don’t Stop Me Now“, „Somebody to Love“, „I Want It All“ – die großen Klassiker saßen. Punktgenau. Kraftvoll. Teils sogar überraschend zurückhaltend interpretiert, was der Show Nuancen verlieh, die man nicht unbedingt erwartet hätte. Instrumental agierte die Q-Revival Band souverän. Gitarrist Stefan Pfeiffer brachte mit seinem Spiel Nähe zum Original, ohne sich in bloßer Replik zu verlieren. Bassist Christoph Stowasser und Keyboarder Sebastian Simmich ergänzten das Klangbild präzise, während Drummer Piid Plötzer für den notwendigen Punch sorgte. Gemeinsam mit Backgroundsängerinnen Johanna Kliss und Nicole Schöpe sowie dem ebenfalls gesangsstarken Aaron Perry entstand ein stimmiges Gesamtbild – musikalisch durchdacht, technisch sauber, atmosphärisch dicht.

Die Inszenierung der Show verzichtete auf Kitsch oder übertriebenes Queen-Zitat. Stattdessen: kluge Setlist, dezente Lichtregie, ein Bühnenaufbau, der den Fokus auf das Musikalische legte. Dass sich Hinder in keiner Sekunde in Freddie Mercury „verkleidet“, sondern seine Inspiration aus einer langjährigen persönlichen Auseinandersetzung mit der Musik zieht, macht die Darbietung umso glaubwürdiger.

Foto: Kultur-macht/Maris Rietrums

Der Sänger outet sich als leidenschaftlicher Fan, der Queen schon als Kind auf Kassette hörte und mit elf Jahren erste „Konzerte“ im Keller inszenierte – mit einem Skistock als Mikrofon. Heute steht er auf der Bühne eines der renommiertesten Konzerthäuser Düsseldorfs und singt Songs, die für viele im Saal Lebenssoundtrack und musikalische Religion zugleich sind.

Die Q-Revival Band hat mit Josch Hinder eine klare Entscheidung getroffen – für Qualität, für Charakter, für einen Künstler, der mehr bietet als bloß eine gute Stimme. Sein Debüt in Düsseldorf war ein überzeugender Beweis dafür, dass Tribute-Konzerte weit mehr sein können als nostalgische Kopie. Es war ein Abend mit Anspruch, Respekt und Leidenschaft. Und einer klaren Botschaft: The Show Must Go On – und wie. (sk)

Foto: Kultur-macht/Maris Rietrums