Am vergangenen Donnerstag wurde das BIS-Zentrum für offene Kulturarbeit in Mönchengladbach zum Schauplatz eines außergewöhnlichen musikalischen Abends.
Von KM-Redakteurin Sabrina Köhler
Musik – Joscho Stephan’s Transatlantic Guitar Trio – mit dem deutschen Gypsy-Jazz-Magier Joscho Stephan, dem britischen Fingerstyle-Virtuosen Richard Smith und dem amerikanischen Multiinstrumentalisten Rory Hoffman – entfachte ein musikalisches Feuerwerk, das das Publikum von der ersten bis zur letzten Note in seinen Bann zog.
Das Trio vereint auf einzigartige Weise die unterschiedlichsten musikalischen Einflüsse: Gypsy Swing, Jazzballaden, Pop-Elemente und Eigenkompositionen verschmelzen zu einem Klangteppich, der gleichzeitig vertraut und neuartig klingt. Klassiker von Django Reinhardt, Chet Atkins und Jerry Reed wurden nicht nur gespielt, sondern in der Gegenwart gehoben, angereichert mit der persönlichen Handschrift jedes einzelnen Musikers. Dabei wirkte die Verbindung der drei Künstler, trotz ihrer individuellen Stilrichtungen, so natürlich wie ein Gespräch unter alten Freunden – dynamisch, harmonisch und von großer Präzision geprägt.
Besonders Rory Hoffman, der trotz seiner Blindheit ein unglaubliches musikalisches Multitalent ist, begeisterte das Publikum. Seine Virtuosität und Spielfreude schienen keinerlei Grenzen zu kennen. Doch seine Anreise ins BIS war alles andere als einfach: Joscho Stephan berichtete humorvoll, wie Rory von Nashville zunächst einen Inlandsflug nahm, um anschließend über London nach Deutschland zu gelangen. Dort halfen ihm spezielle Guides, vom ersten Gate zum vierten, dann weiter zum achten. Trotz aller Mühen verpasste er seinen Anschlussflug und musste mit dem nächsten Flieger nachreisen. Doch keine Hürde konnte Rorys Enthusiasmus bremsen und er schaffte es rechtzeitig um auf der Bühne zu brillieren.
Die Magie des Abends lag in der Chemie der drei Ausnahme-Musiker. Joscho Stephan demonstrierte mit seinem unvergleichlichen Gypsy-Jazz-Spiel, warum er zu den Besten seines Fachs gehört. Richard Smith verzauberte mit atemberaubenden Fingerstyle-Techniken, die von subtiler Eleganz bis zu mitreißender Energie reichten.
Das Transatlantic Guitar Trio hat gezeigt, dass Musik keine Grenzen kennt – weder geografisch noch emotional. Ein Abend voller Leidenschaft, Perfektion und grenzenloser Inspiration, der noch lange in Erinnerung bleiben wird. (sk)